ein wurml ch ist eine tunnelförmige
verbindung zwischen zwei weit entfernt voneinander liegenden raumpunkten. es
stellt eine art abkürzung in der gekrümmten raumzeit dar, indem es die krümmung
einfach umgeht. nach der relativitätstheorie kann man licht zwar nicht
überholen, aber mit einem wurml ch lässt es sich austricksen. man kann wurml
cher konstruieren, die genügend gross sind um einen menschen oder ein raumschiff
hindurch zu lassen; man muss nur die möglichkeit haben, genügend negative
energie bereit zu stellen. normalerweise ist ein wurml ch aber mikroskopisch
klein, es hat nicht mehr als 10-32 mm durchmesser. um ein l ch von einem meter
durchmesser zu öffnen, muss man es je nach grösse des wurml ch-raums mit einem
meterlangen dünnen feld negativer energie umgeben. man benötigt allerdings zu
seiner herstellung sehr viel energie. wurml ch - konstrukteure haben es also
nicht sehr leicht; aber durch ein wurml ch sind auch zeitreisen möglich. bekannt
ist, dass bei reisen mit relativistischen geschwindigkeiten der reisende bei
seiner rückkehr deutlich weniger gealtert ist als die menschen auf der erde.
nimmt er aber die abkürzung durch ein wurml ch, kann er zurückkehren, bevor er
abfliegt. das aber widerspricht erheblich der kausalität. ein anderes problem
betrifft den zweiten hauptsatz der thermodynamik, welcher besagt, dass die
entropie eines systems nur gleichbleiben oder zunehmen kann. die negative
energie kann diesen satz aber verletzen: wenn wir zur öffnung eines wurml chs
einen stetigen strahl negativer energie erzeugen, entsteht nach den
quantentheorien ein zweiter strahl positiver energie, den wir anderweitig nutzen
können. damit ist dann das perpetuum mobile geschaffen, was aber nicht möglich
ist. im labor lassen sich felder mit negativer energiedichte erzeugen. dazu wird
der casimir-effekt benutzt, benannt nach seinem entdecker h. casimir. er zeigte
1948, dass sich zwei ungeladene metallplatten in sehr engem abstand in einem
vakuum anziehen. ursache sind die vakuumfluktuationen. auch im perfektesten
vakuum entstehen ständig virtuelle teilchenpaare aus materie und antimaterie,
welche die energie zu ihrer entstehung vom vakuum "ausleihen" und sie nach sehr
kurzer zeit wieder zurückgeben, indem sie sich gegenseitig annihilieren. man
kann virtuelle teilchen aber nicht beobachten, jede beobachtung würde sie sofort
zu reellen teilchen werden lassen. einen indirekten beweis ihrer existenz
liefern sie jedoch, indem sie beispielsweise wasserstoffatome etwas hin und her
stossen, was zu einer messbaren, winzigen verschiebung ihres niedrigsten
energieniveaus führt. allein im moment ihrer entstehung hat das vakuum bereits
eine negative energiedichte, weil es einen kleinen anteil seiner energie an die
teilchen entliehen hat. die virtuellen teilchen kann man auch nach dem welle -
teilchen dualismus als welle auffassen. nun passen aber nicht alle wellenlängen
zwischen beide metallplatten, sondern nur stets ein ganzzahliges vielfaches
bestimmter wellenlängen, während aussen alle möglichen fluktuationen bzw.
wellenlängen existieren dürfen. im endeffekt drücken somit von aussen mehr
wellen gegen die platten, als im zwischenraum ausgeglichen wird, es entsteht
hier somit ein feld mit negativer energiedichte. das anziehen der platten ist
damit auch ein weiterer beweis für die existenz der virtuellen teilchen. der
casimir - effekt ist aber winzig: z.b. bei einem abstand der platten von einem
millionstel millimeter beträgt der quantendruck nur rund ein zehntausendstel des
luftdrucks. wenn man die platten einander nähert, passen noch weniger wellen in
den spalt - die negative energiedichte steigt weiter, zieht man sie auseinander,
verschwindet der effekt. eine positive energiedichte, verkörpert beispielsweise
durch einen stern, stellt eine gravitationsquelle dar und übt anziehende kräfte
aus. können wir felder mit negativer energie erzeugen, haben wir eine quelle für
abstossende kräfte und können sie zur stabilisierung eines wurml chs nutzen.
prinzipiell aber lassen sich wurml cher auch ohne schwarze l cher konstruieren,
die genügend gross und auch entsprechend stabil sind. das zauberwort heisst eben
negative energie oder masse, auch exotische materie. die uns geläufige materie
weist leider durchwegs positive energie auf und verursacht deshalb eine positive
krümmung der raumzeit. auch antimaterie weist positive energie auf. für ein
wurml ch braucht man aber eine region mit negativer krümmung, also materie mit
negativer energie, denn diese entspricht einer abstossenden gravitation. im
subatomaren bereich entstehen ständig sogenannte virtuelle, entgegengesetzt
geladene teilchenpaare, die sich alsbald gegenseitig wieder vernichten, und das
selbst im absoluten vakuum. die energie zu ihrer bildung leihen sie sich einfach
aus dem vakuum und geben sie bei ihrer vernichtung wieder zurück. wenn wir nun
diese fluktuationen etwas unterdrücken, so bringen wir die energiedichte des
vakuums, die nach aussen hin null ist, unter diese "null- energie" und haben ein
feld mit negativer energiedichte. die energiedichte eines jeden feldes, egal ob
elektrisch, magnetisch oder gravitativ, ist nach der heisenberg'schen
unschärferelation selbst schwankungen unterworfen. zu einem bestimmten zeitpunkt
kann sie in den negativen bereich gelangen, wird aber durch erhöhte werte der
positiven dichte ausgegelichen. und zwar wird der negative puls überkompensiert
und das um so mehr, je grösser die zeitintervalle zwischen den pulsen sind.
diesen effekt nennt man quantenzins, die negative energie ist quasi ein
darlehen, das mit zinsen zurück gezahlt werden muss. je länger die
darlehensdauer - grössere zeitintervalle - und je grösser die darlehensmenge -
die negative energie, um so höher ist der zins - der positive puls. zudem ist
bei ansteigenden darlehensbeträgen die laufzeit immer kürzer. im jahre 1926
stellte e. schrödinger eine der grundlegenden theorien der quantenphysik auf.
danach besitzt jedes partikel eine eigene wellenfunktion, in der sämtliche
zustände festgelegt sind, in denen sich ein solches partikel befinden kann. auf
dieser idee basiert die theorie der parallelen universen, die ähnlichen gesetzen
gehorchen. diese theorie, 1957 erstmals von h. everett III. vorgestellt, besagt:
immer, wenn sich verschiedene zustandsformen eines systems mit der
wellenfunktion beschreiben lassen, dann existieren sie alle nebeneinander.
hierzu verzweigt sich das universum immer weiter, sodass jede zustandsform in
einem anderen universum existiert. folglich gibt es eine vielzahl paralleler
universen, in denen raum ist für sämtliche möglichen zustände aller überhaupt
existierenden partikel. einige dieser parallelen universen ähneln dem unseren,
andere sind uns vollkommen fremd. noch einen weiteren interessanten aspekt hat
die negative energie: weil sie eine abstossende wirkung auf gravitation hat,
kann man mit ihrer hilfe den ereignishorizont eines schwarzen l ches öffnen und
damit einen blick auf die nackte singularität werfen. das verbietet uns
allerdings die sogenannte, von r. penrose aufgestellte kosmische zensur, welche
diesen blick verwehrt. die singularität eines schwarzen l chs ist ein zustand,
den wir in keinster weise beschreiben können. die umgebung des l chs, abgegrenzt
durch den ereignishorizont, unterliegt im gegensatz dazu den bekannten
naturgesetzen. eine nackte singularität verletzt diese grenze; die kosmische
zensur ist gebrochen. einem impuls negativer energie, auf das schwarze l ch
gerichtet, folgt deshalb sofort ein grösserer puls positiver energie, der den
horizont wieder verschliesst.